MEET: Medienbildung für Gleichheit und Toleranz
Mit der Auftaktkonferenz am 15. und 16. Dezember 2016 begann das europäische Projekt „MEET: Media Education for Equity and Tolerance“, in dem medien+bildung.com neben der Universität Florenz, der Universität Wien, Media Animation aus Brüssel und dem Mirovni Institut in Ljubljana einer von 5 Partnern ist. Als weitere deutsche Verbundpartner sind auch klicksafe und jugendschutz.net dabei. Ziel des zweijährigen Projekts ist die Förderung von gegenseitigem Verständnis und Respekt zwischen Menschen mit unterschiedlicher ethnischer oder religiöser Herkunft und insbesondere die Steigerung des kritischen Denkens und der Medienkompetenz von Kindern, jungen Menschen, Jugendarbeitern und pädagogischen Fachkräften.
Dezember 2016: Alle MEET-Partner auf einem Bild
Beschreibung und Ziele von MEET
„MEET: Media Education for Equity and Tolerance“ (2016-1018) ist ein durch das ERASMUS+ Programm der Europäischen Kommission finanziertes Projekt. MEET zielt auf die Förderung eines kritischen und interkulturellen Verständnisses sowie einer bewussten Nutzung von Medien durch Jugendliche ab. Das generelle Ziel ist eine demokratische Gesellschaft. Das Projekt fokussiert hauptsächlich auf ökonomisch und sozial benachteiligte Jugendliche, einschließlich Migrant/innen und Flüchtlinge (im Alter von 13 bis 19 Jahren) an öffentlichen Schulen. Jugendliche und Lehrkräfte werden in einen „action research“-Prozess, also einen anwendungsorientierten Forschungsprozess, einbezogen, um Methoden der interkulturellen Medienbildung mitzugestalten und zu entwickeln, die von Prinzipien der Gleichheit, Toleranz, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität geleitet sind. Daher kann MEET als eine bildungspolitische und pädagogische In-Frage-Stellung einer Kultur der Ausgrenzung, der Exklusion und von Diskriminierung betrachtet werden – einer Kultur also, die heutzutage viele politische Diskurse und Darstellungen in den Medien, wie auch die weitverbreiteten Rekonfigurationen neoliberaler Bildungsangebote durchdringt. Schließlich beabsichtigt das Projekt, Medienbildung als ein Mittel zur Förderung sozialer Inklusion zwischen ganz unterschiedlichen Bevölkerungsschichten zu etablieren. Dies wird durch verschiedene Instrumente geschehen und einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden: z.B. durch die Erstellung eines Bildungsdokumentarfilms oder die Entwicklung politischer Empfehlungen, aber auch digitaler Instrumente und wissenschaftlicher Arbeiten zu Medien- und (Staats)Bürger/innenschaftsbildung.
MEET Aktivitäten
Die zentralen Aktivitäten des Projekts sind:
- Mapping der lokalen, nationalen und europäischen Politiken zu (Staats)Bürger/innenschaft, Medien- und interkultureller Bildung;
- Einbeziehung der Forschungsteilnehmer/innen aus sozial benachteiligten Umfeldern (etwa 150 Schüler/innen, zwölf Lehrkräfte und sechs Kulturvermittler/innen);
- Adaption, Um- und Mitgestaltung bestehender medienpädagogischer Methoden, um Schüler/innen, die von sozialer Exklusion bedroht sind, in interkulturellen Kontexten zu erreichen;
- Entwicklung, Testen und Evaluation von sechs „Lernszenarien“ in drei EU-Ländern (Deutschland, Italien und Slowenien), basierend auf einem „critical literacy“ Ansatz;
- Produktion einer multimedialen Dokumentation von Unterrichtsaktivitäten, also über Lehre und das Lernen von Medienkompetenz in interkulturellen Kontexten;
- Bereitstellung der MEET-Lernszenarien als offene Bildungsressourcen (OER – Open Educational Resources) auch über den Zeitraum der Projektdauer hinaus;
- Erstellung von Leitlinien für Lehrkräfte, wie mit Medien im interkulturellen Unterricht demokratische (Staats-)Bürger/innenschaft und soziale Inklusion gefördert werden kann;
- Vernetzung von lokalen, nationalen und internationalen Akteur/innen aus den Bereichen Bildung, Medienkompetenz und interkulturellen Beziehungen;
- Eintreten für Medienbildung in der Schule – als eine inklusive und partizipatorische Praxis – unter Lehrkräften, politischen Verantwortlichen und anderen relevanten Akteur/innen.
MEET: Medienbildung für Gleichheit und Toleranz
Laufzeit: 2 Jahre, Dezember 2016 – November 2018
Antragsteller: Universität Florenz, Italien
Partner: Universität Florenz (IT), Universität Wien (AT), medien+bildung.com (DE), Media Animation (BE), Mirovni Institut (SI)
Verbundpartner: Stadtverwaltung Prato (IT), Stadtverwaltung Ljublana (SI), Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft (AT), Action Media Jeunes (BE), klicksafe und jugendschutz.net (DE)