Medienforschung: Studien zur Mediennutzung von Kindern

Mini-KIM / KIM

Auch Mädchen und Jungen im Kleinkind- und Kindergartenalter wachsen keineswegs medienfern auf. Bei der Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen spielen besonders das Fernsehen und (Bilder-) Bücher eine zentrale Rolle. Fast die Hälfte der Kinder dieser Altersgruppe (44 %) sieht jeden oder fast jeden Tag fern, 43 % beschäftigen sich (fast) täglich mit einem Buch. Im Altersverlauf zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Präferenzen: Während für die Mehrheit der Zwei- bis Dreijährigen Bücher unverzichtbar sind, ist für die Vier- und Fünfjährigen das Fernsehen das wichtigste Medium.
Mit der Studie miniKIM 2014 legt der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) in Kooperation mit dem SWR nach 2012 zum zweiten Mal Basisdaten zur Mediennutzung von Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren vor. Für die repräsentative Studie wurden insgesamt 623 Haupterzieher zum Medienverhalten ihrer Kinder befragt. Ergänzend können die Daten der KIM-Studie 2014 für die Altersgruppe ab 6 Jahren herangezogen werden.

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Kinder und digitale Medien: DJI-Studie zur Elternsicht

Ein Kurzbericht des bis Ende 2015 andauernden DJI-Projekts Digitale Medien: Beratungs-, Handlungs- und Regulierungsbedarf aus Eltern­per­spek­tive stellt erste Ergebnisse und Analysen einer telefonischen Befragung von 2.810 Müttern und 1.940 Vätern vor. Berichtet wird über die Perspektive sowohl der Mütter als auch der Väter von 1- bis 8-jährigen Kindern auf die Internet­nut­zung und Internet­erziehung ihres Kindes. Im Fokus stehen Unterstüt­zungs- und Informationsbedarf sowie praktizierte Schutzmaßnahmen.

Zum Kurzbericht

Vorlesestudie 2014

Vor dem Hintergrund sich ändernder Familienstrukturen und immer größerem Alltagsstress hat das Vorlesen eine große Bedeutung für die familiäre Kommunikation: Zwei Drittel (67 Prozent) der befragten Eltern von Kindern zwischen zwei und acht Jahren gaben an, dass das Vorlesen weitere Gespräche anstößt. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Gespräche über alltägliche Themen, die das Kind beschäftigen (32 Prozent).

Aber auch einschneidende Ereignisse werden mit Hilfe von Geschichten thematisiert, etwa Familienzuwachs, Umzug, Einschulung oder auch Trennung und Verlust. Viele Eltern sind sich über den Mehrwert, den das Vorlesen für die familiäre Kommunikation bietet, bewusst. 41 Prozent sagen, dass sie Bücher und Geschichten gezielt einsetzen, um ihren Kindern beim Verarbeiten schwieriger Situationen zu helfen.

Vom Vorlesen profitieren dabei sowohl die Eltern als auch die Kinder: Rund drei Viertel der Eltern (76 Prozent) genießen nach eigener Aussage die gemeinsame Zeit beim Vorlesen genauso wie ihre Kinder. Die Vorlesestudie 2014 der Stiftung Lesen ist hier abrufbar: http://www.stiftunglesen.de/download.php?type=documentpdf&id=1357

Medienbildung entlang der Bildungskette

Im Auftrag der Deutschen TelekomStiftung erstellte eine Expertengruppe um Birgit Eickelmann, Stefan Aufenanger und Bardo Herzig zum Thema “Medienbildung entlang der Bildungskette” ein Rahmenkonzept für eine subjektorientierte Förderung von Medienkompetenz im Bildungsverlauf von Kindern und Jugendlichen. Die darin formulierten Handlungsempfehlungen wenden sich an die Bildungspolitik in Bund und Ländern, sich gemeinsam mit den Kommunen ihrer Verantwortung zu stellen, um gemeinsame curriculare Rahmenbedingungen und Standards für eine Förderung von Medienkompetenz auf den Weg zu bringen. Ein Kapitel widmet sich der "Medienbildung in der frühen Kindheit".

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Studie "Was Kinder sehen"

Das Fernsehen steht nach wie vor im Zentrum der Medienwelt von Kindern. Nachdem sich 2012 die Fernsehnutzung der Drei- bis 13-Jährigen spürbar verringert hatte, hat sich dieser Prozess 2013 verlangsamt. Den stärksten Reichweitenrückgang gab es bei den Sechs- bis Neunjährigen, während für die jüngste und älteste Altersgruppe leichte Zugewinne zu verzeichnen waren. Entsprechend blieb die durchschnittliche Sehdauer mit 89 Minuten nahezu stabil. Unverändert geblieben ist die Verweildauer: Wenn Kinder 2013 vom Fernsehen erreicht wurden, dann sahen sie durchschnittlich 162 Minuten fern, also mehr als zweieinhalb Stunden.

Link zur Studie: http://www.media-perspektiven.de/publikationen/fachzeitschrift/2014/artikel/was-kinder-sehen/